Ein Haus im liburnischen Hinterland besteht typischerweise aus einem Keller (Konoba), einer Küche mit Tornica (halbkreisförmiger Anbau mit Feuerstelle), einem oder zwei Zimmern (Kamera) und einem Dachboden (Šufit). Im steinbepflasterten Hof befindet sich üblicherweise ein Regenwasserbrunnen (Šterna), ein kleiner Schafsstall (Dvor) und ein Abstellraum für trockene Zweigen und Laub (Vejnjak). Vor dem Eingang steht meistens eine Pergola.
Aufgrund der Geländeform baute man vorwiegend eingeschossige Häuser mit einem Dachboden an Steigungen. Den Wohnbereich betrat man dabei von der einen Seite und den Keller und Stall von der anderen Seite weiter unten. Der Dachboden diente als Heulager, was auch die Wärmedämmung verbesserte. Die Häuser wurden aus Stein gebaut. Für die Böden und Decken verwendete man Holzbretter. Ein anderer Haustyp hatte beide Eingänge auf der gleichen Seite. Zum Wohnbereich im ersten Stock gelangte man über ein Treppenhaus, das oben in eine überdachte Terrasse (Skod) mündete. Darunter befand sich ein bogenförmiger Eingang zum Keller (Volta).
Im Dorf Brnasi unweit des Zentrums von Viškovo gibt es einige Bauwerke, die charakteristisch sind für die Architektur des Gebiets von Kastav. Das Dorf liegt, wenn man von Viškovo kommend in Richtung Kastav fährt, hinter dem Fußballplatz Halubjan auf der linken Seite. Die Häuser sind im Privatbesitz, aber leider verlassen.
Im Haus der Familie Sušanj im Dorfzentrum von Kosi gab es im Zweiten Weltkrieg eine geheime Druckerei, in der Propagandamaterial gedruckt wurde. Heute gehört das Haus den Nachfahren der Familie Sušanj.
Das Haus der Familie Lučić im Ort Benaši diente im Zweiten Weltkrieg zunächst als Zuflucht und danach auch als Druckerei, in der die Zeitungen Glas Istre und Il nostro giornale gedruckt wurden. Obwohl das Haus in das Register der Kulturgüter aufgenommen wurde, haben es seine neuen Eigentümer komplett renoviert. Von der ruhmreichen Vergangenheit zeugen heute Gedenktafeln auf der Rückseite.
Das Haus Srok befindet sich im Dorf Brnasi und besteht aus einem eingeschossigen Wohnbau mit Giebeldach, das mit für diese Region charakteristischen Dachziegeln gedeckt ist, und aus einem apsidialen Anbau auf der Nordseite mit Feuerstelle, der örtlich Tornica genannt wird. Die Tornica ist auch mit typischen Dachziegeln gedeckt und hatte ursprünglich einen Schornstein in der Dachmitte. Das Haus befindet sich in der Nähe des Hauses Širola-Kovačić, das ebenfalls mit einer Tornica versehen ist. Die beiden Häuser gehören architektonisch zusammen und sind eines der letzten Beispiele für die traditionelle Bauweise im Gebiet von Kastav und Halubje.
Das Haus Širola-Kovačić in Brnasi besteht aus zwei miteinander verbundenen Wohnbauten und einem Nebengebäude aus Stein mit einem eingestürzten Giebeldach und teilweise erhaltenen Dachziegeln. Zum Haus gehört eine halbkreisförmige Tornica mit einem massiven Schornstein. Auf der Mauer ist oberhalb des kleinen Fensters mit einem Rahmen aus Stein ein rustikaler, aus Stein gemeißelter männlicher Kopf angebracht. Neben dem Haus befindet sich eine Zisterne aus Stein. Dieses und das benachbarte Haus Srok bilden zusammen einen thematischen Baukomplex. In Bezug auf die Bauweise ist das Haus Širola-Kovačić ein typisches Beispiel für ein Wohnhaus mit Nebengebäude aus dem 19. Jahrhundert im Gebiet von Kastav.