Legenden und Glaubensvorstellungen

Unter den Bewohnern der Gemeinde Viškovo sind Glaubensvorstellungen erhalten geblieben, die aus uralten Zeiten stammen und mit den Überlieferungen und Traditionen anderer slawischer Völker verbunden sind.

MALIK

Malik ist ein Zwerg von der Größe eines 5 oder 6 Jahre alten Kindes. Auf dem Kopf trägt er einen roten Hut und wohnt in unterirdischen Höhlen. Er ist zwar nicht wirklich böse, könnte aber dann und wann ein Kind vom Weg abbringen, so dass es den Weg nach Hause nicht mehr findet. Erwachsene ängstigten die Kinder mit Geschichten über den Malik, damit sie sich nicht über den Brunnenrand lehnten, da der Malik sie ins kalte, tiefe Wasser herunterziehen könnte. Man glaubte auch, dass der Malik jede Schachthöhle bewohnte und dort sein Gold verbarg.

FEEN

Die Menschen stellten sich Feen als wunderschöne blonde Mädchen in weißen Kleidern mit goldenem Gürtel und goldener Krone vor. Sie wohnten in den Wäldern, tanzten auf den Lichtungen und badeten in Teichen. Ihre Zauberkräfte hüteten sie in einem bestickten Tuch, welches sie über die Schulter warfen, um fliegen zu können und unsichtbar zu werden. Die Feen sind wohlgesinnte Wesen, die Menschen im Wald helfen – allerdings zeigen sie sich nur den wenigsten

ČOŠKA UND MAROŠKA, DIE TÖCHTER EINER FEE

Die bekannteste Legende von Halubje ist jene von den Schwestern Čoška und Maroška, die im Wald Marišćina an der Grenze zwischen Viškovo und Klana geboren wurden. Bis zum 21. Jahrhundert gehörte der Wald den Bewohnern von Marčelji. Die Grenzmauer Limes, deren Überreste heute noch sichtbar sind. Eine örtliche erzählt von einem Adeligen mit schlechtem Charakter, der hier lebte. Eines Nachts, als er von der Gaststätte heimkehrte, hörte er am nahegelegenen Teich Gelächter. Als er dort badende Feen sah, stahl er einer von ihnen das Tuch. Die anderen Feen flogen davon, die eine jedoch blieb seine Gefangene. Sie heiratete ihn und brachte zwei Mädchen, Čoška und Maroška, zur Welt. Nachdem der Adelige bei einem Streit ums Leben gekommen war, fand die Fee ihr Tuch und flog davon. Allerdings kehrte sie jede Nacht zurück, um mit ihren Töchtern zu spielen. Die beiden Mädchen wuchsen zu tüchtigen Frauen heran und waren unter den Einheimischen sehr beliebt.

Nach einem trockenen Sommer zerstörte ein heftiger Sturm die Ernte, was Hunger zur Folge hatte. Gott und der Hl. Petrus besuchten die Gegend, um zu sehen, wie die Menschen mit der Not umgingen. Čoška und Maroška hießen sie herzlich willkommen und boten ihnen Wasser und Eichenbrot an. Dann aber passierte ein Wunder: statt Wasser begann Wein zu fließen und aus dem Ofen kam statt des Eichenbrots Weißbrot. Čoška und Maroška wurden für ihren Fleiß und ihre Güte belohnt und ein solches Gewitter hat es nie mehr gegeben. Die beiden Schwestern haben gut heiratet und ihren Besitz haben sie unter den Nachbarn – den Bewohnern von Marčelji – aufgeteilt.

In Halubje wird Hagel immer noch Šoška genannt oder man sagt: „Es regnet Čoška und Maroška.“

DIE SOVJAK LEGENDE

Im Gebiet von Marinići gibt es eine tiefe Schachthöhle, die man Sovjak nennt. Der Legende nach befand sich an dieser Stelle einst ein Adelsanwesen und ein Haus, in dem zwei Schwestern lebten. Sie kümmerten sich um niemanden und waren egoistisch und gefühllos. Ihr Bruder Mate lebte bescheiden und warnte sie vor ihrem Verhalten, aber sie schenkten seinen Worten kein Gehör.

Als Gott und der Hl. Petrus als Bettler verkleidet durch die Gegend spazierten, wollten ihnen die Schwestern nicht mal ein wenig Wasser geben. Als Rache gab es ein starkes Erdbeben, das das ganze Anwesen in die tiefste Grube dieser Gegend stürzen ließ. Nachts sahen die Menschen zwei Eulen über der Grube kreisen und dachten, dass dies die Seelen der beiden egoistischen Schwestern sind und nannten die Grube – in Anlehnung an das kroatische Wort für Eule Sova – entsprechend „Sovinjak“.

Ihr Bruder Mate hatte Mitleid mit ihnen und ließ die Matthäuskapelle am benachbarten Hügel erbauen, wo er für ihre Seelen betete. Um die Kapelle herum ist ein Dorf entstanden, und später wurde an dieser Stelle eine Kirche erbaut. Das umliegende Dorf wurde Sveti Matej (Hl. Matthäus) genannt.

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