HALUBAJSKI ZVONČARI

Die Halubajski zvončari ist eine Gruppe von Männern, die Schafsfelle tragen und Glocken läuten, um böse Geister zu vertreiben. Die Glocken sind um ihre Taille gebunden. Diese Tradition ist hier in den Karstgebieten des Mittelmeerraums, wo Tierhaltung jahrhundertlang die wichtigste Wirtschaftsaktivität war, weit verbreitet.

Die Halubajski zvončari unterscheiden sich von anderen Glockenträgern durch ihre Masken, die das Gesicht komplett verdecken. Ihr traditioneller Umzug dauert drei Tage und findet immer am Karnevalssonntag, Rosenmontag und Faschingsdienstag statt. Obwohl dieser Umzug auf uralten Ritualen basiert, mit denen der Frühling und das neue Leben herbeigerufen und der Winter bzw. das Böse vertrieben werden sollen, wird er in den Dörfern im Gebiet von Kastav auch heute noch als wichtiger Bestandteil des Lebens betrachtet, der auch mit lokaler Küche, Kunsthandwerk und Tanz verbunden ist. Im Laufe der Jahre versuchten verschiedene Regime diese Tradition zu beenden – allerdings ohne Erfolg, denn so wie der Phönix ist auch sie immer stärker geworden. Zusammen mit anderen Glockenträger-Gruppen aus dem Gebiet Kastav wurde der Umzug der Halubajski zvončari zum kroatischen Kulturgut erklärt und im Jahr 2009 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Mit ihrem beeindruckenden Auftritt stellen die Glöcknereine erstklassige touristische Attraktion dar. Diese Wächter der Folkloretradition und Identität der Gebiete von Halubje und Kastav sind weit über die Grenzen der Region bekannt und ein perfektes Beispiel für eine Verbindung zwischen dem Lokalen bzw. Traditionellen und dem Modernen bzw. Neuen.

Mit dem Projekt Halubajski zvončari schafft der Tourismusverband Viškovo eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Den jüngeren Generationen wird diese Tradition mithilfe eines Multimedia-Ansatzes nähergebracht. Die Zvončari-Route wurde mit Schautafeln versehen und führt an historischen, kulturellen und kulinarischen Sehenswürdigkeiten vorbei. Dabei kann der moderne Mensch dem Wunsch nachgehen, etwas abseits des Alltags zu erleben: Wenn das Klingeln der Glocken auf den Hügeln erschallt, der Boden zu zittern beginnt und die Ortsbewohner die Ankunft der Zvončari erwarten, dann erleben wir auch im 21. Jahrhundert noch etwas Mystik.

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